Wettbewerbsfähigkeit

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Definition

Wettbewerbsfähigkeit bedeutet, dass Unternehmen an den nationalen sowie internationalen relevanten Märkten ihre Waren- bzw. Dienstleistungsangebot unter Konkurrenzbedingungen gewinnbringend absetzen können. Man kann hier sowohl von preislichen, als auch von nicht preislichen Faktoren, wie Entwicklung, Standort, Forschung, Service, Qualität ausgehen.[1]


Alternative Definitionen

  • „[...] die gegenwärtige Stellung und die zukünftigen Aussichten eines Unternehmens, einer Branche oder einer Volkswirtschaft im Wettbewerb an nationalen und internationalen Märkten. In diesem weiten Sinn reicht der Begriff von der Wettbewerbsfähigkeit eines Arbeitslosen am Arbeitsmarkt über die Fähigkeit eines Unternehmens, sich in Konkurrenz mit anderen Anbietern am Markt zu behaupten, bis zur Leistungsfähigkeit und wirtschaftlichen Dynamik einer Volkswirtschaft in der Weltwirtschaft (internationale Wettbewerbsfähigkeit).“ [2]
  • „[...] internationale Wettbewerbsfähigkeit, allgemein die Fähigkeit eines Unternehmens, einer Branche, einer Region oder einer Volkswirtschaft, sich aus eigener Kraft (d. h. ohne staatliche Protektion) gegen inländische und ausländische Konkurrenten auf dem Markt zu behaupten.“ [3]
  • „[...] die Fähigkeit, im Wettbewerb zu bestehen. Im Wettbewerb besteht man, wenn es gelingt, die eigene Position im Verhältnis zur Konkurrenz zu wahren beziehungsweise zu verbessern. Gelingt dies nicht, so besteht die Gefahr, dass man im Wettbewerb einer marktwirtschaftlich organisierten Wirtschaftsordnung zum Ausscheiden aus dem Markt gezwungen ist. […] Allgemein wird ein Unternehmen als wettbewerbsfähig angesehen, wenn es in der Lage ist, seine Produkte auf dem Markt abzusetzen, wobei es langfristig Gewinn erzielt.“ [4]
  • „Unternehmensspezifische Wettbewerbsfähigkeit liegt dann vor, wenn sich ein Unternehmen unter Konkurrenzbedingungen am internationalen Markt behauptet, also seinen Marktanteil hält und gleichzeitig einen (positiven) Gewinn erwirtschaftet.“ [5] „Branchenspezifische Wettbewerbsfähigkeit ist gegeben, wenn es einer Branche gelingt, ohne Protektionsmaßnahmen gegen ausländische Konkurrenten zu bestehen, d.h. sowohl die Inlands- als auch die Auslandsmarktanteile zu halten, wobei ebenfalls ein (zumindest langfristiger) Gewinn vorausgesetzt werden muss.“ [6] „Volkswirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit ist die Fähigkeit, ein im internationalen Vergleich hohes Pro-Kopf-Einkommen bei Wahrung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts und einem hohen Beschäftigungsstand zu erwirtschaften. Ermöglicht wird dies durch ein hohes Maß an Anpassungsflexibilität bei sich ändernden weltweiten Angebots- und Nachfragebedingungen.“ [7]


Jede dieser Definitionen stellt auf einen Vergleich des zu untersuchenden Wirtschaftssubjektes mit Konkurrenten ab, um die Wettbewerbsfähigkeit bewerten zu können. Der Begriff der Wettbewerbsfähigkeit wird also immer in Relation zu einem vergleichbaren Wirtschaftssubjekt gesehen (ohne Konkurrenten kein Wettbewerb). Besonders interessant ist hierbei die Betrachtung des Ricardo-Modells, das (internationale) Wettbewerbsfähigkeit, im Sinne der Erzielung von Außenhandelsgewinnen, über das Vorhandensein von komparativen Vorteilen definiert. So ist eine Volkswirtschaft international wettbewerbsfähig, wenn sie einen komparativen Vorteil, bspw. aufgrund eines niedrigeren Lohnsatzes, gegenüber vergleichbaren anderen Volkswirtschaften hat. [8]
Teilweise abweichend in den Definitionen ist die Zahl der verschiedenen möglichen Arten der Wettbewerbsfähigkeit, je nachdem wie viele und welche Wirtschaftssubjekte betrachtet werden sollen.


Wettbewerb

Bei Wettbewerb handelt es sich um das Rivalisieren von Marktteilnehmern um Ressourcen, Kunden, Absätze, Marktanteile usw. Indem der einzelne Anbieter dem Kunden die besten und günstigsten Geschäftsbedingungen anbietet entsteht Wettbewerb, seien es Preis, Qualität, Service oder Design. Wettbewerb ist ein dynamischer Prozess, der dazu führt, dass die Marktversorgung für die Menschheit attraktiver gestaltet wird und der Wohlstand des einzelnen verbessert wird. Interner Eigenantrieb oder externer Konkurrenzdruck führt zu ständiger Entwicklung und Verwirklichung wettbewerblicher Vorteile gegenüber der Konkurrenz.[9]

Preisliche Wettbewerbsfähigkeit

Ein Unternehmen gilt dann als preiswettbewerbsfähig, wenn es seine Produkte auf Märkten zu Preisen absetzen kann, die die entstehenden Kosten decken und zudem noch eine angemessene Rendite auf das eingesetzte Kapital erbringen. Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit ist vor allem auf solchen Märkten von Bedeutung, auf denen standardisierte Güter gehandelt werden.

Nicht-preisliche Wettbewerbsfähigkeit

Nicht-preisliche Parameter wie Qualität,Service, Design und Zuverlässigkeit der Lieferung ist für den Absatz der Produkte wesentlicher Bestandteil. Sie ist umso bedeutsamer, je größer die Variationsmöglichkeiten bei Produktherstellung und -gestaltung sind. Auch der Bekanntheitsgrad spielt eine große Rolle, deshalb hat Marketing im heutigen Zeitalter bedeutende Stellung und ist ein wichtiges Mittel im Wettbewerbskampf.

Mikroökonomische Betrachtung

Wenn von der Mikroökonomie gesprochen wird, so betrifft das die Untersuchung der Wettbewerbsfähigkeit auf Unternehmensebene. Als wettbewerbsfähig werden Unternehmen angesehen, die auf lange Sicht Gewinne auf dem nationalen und internationalen Markt erwirtschaften können und zugleich sich gegenüber anderen Unternehmen im gleichen Marktsektor behaupten können. Heutige Märkte haben vielfach einen großen Konkurrenzdruck, so müssen Unternehmen sich an diversen Größen messen, sei es Design, Preise, Bekanntheitsgrad, Standort usw. Das sind geläufige Mittel zur Messung von Wettbewerbsfähigkeit. Ein Unternehmen, das sich nicht im Markt durchsetzen kann und keine bestimmte Position besitzt, gefährdet somit seine Existenz. Konkurrenzkampf in einer marktmäßig organisierten Wirtschaft entscheidet über Existenz oder Untergang .[10]

Makroökonomische Betrachtung

Wenn von der Makroökonomie gesprochen wird, so betrifft das die Untersuchung einer ganzen Volkswirtschaft (Land, Region). Die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft ist anders zu betrachten als die eines einzelnen Unternehmens, da eine Volkswirtschaft nicht einfach vom Markt verschwinden kann, in Konkurs gehen oder ihre vollständige Absatzfähigkeit verlieren kann. Da jedes einzelne Land im Besitz von handelsfähigen Waren, Gütern oder Dienstleistungen ist. Anpassungsmechanismen regulieren die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Volkswirtschaften, da jedes Land einen bestimmten komparativen Vorteil hat. Dadurch erreicht man, dass jedes Land mit seinen speziellen Fähigkeiten, die es besitzt, einen Beitrag für die Welt leistet und somit der Wohlstand der ganzen Menschheit verbessert wird. Um eine gute Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen, müssen die Parteien einer Volkswirtschaft (Staat, Haushalt, Unternehmen) die vorhandenen Ressourcen auf dem globalen Markt in ein attraktives und konkurrenzfähiges Angebot umsetzen. [11]

Meßkonzept zur Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft

Standortqualität bzw. - attraktivität

Subjektive Standortüberlegungen betreffen das Unternehmen. Die Überlegung ist, welcher Standort hat die geringsten Kosten(Quadratmeterpreis, Lohne/Gehälter, Betriebskosten). Der Standort Deutschland , zum Beispiel, wird aufgrund hoher Unternehmenssteuer, sowie teure Immobilien Preise eine Schwache Position im Hinblick auf Standortattraktivität zugeschrieben. Das schreckt viele Unternehmen ab, da dies die internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährden kann. Die folgen können sein, Verlust an Marktanteilen im internationalen Markt, Produktionsverlagerung ins Ausland und der Abbau von Arbeitsplätzen. Bei objektiver Standortüberlegung stellt man sich die Frage, welche individuellen Bedürfnisse der Kunde an den Standort legt (1a oder 1b Lage/Grüne Wiese).[12]

Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft

vorhandene Produktionsfaktoren

In jedem Land findet man verschiedene Produktionsfaktoren mit unterschiedlichem Wert in unterschiedlichster Form: Ressourcen, Bodenschätze, Daten, Informationen, Wissen und intellektuelles Kapital. Mit diesen Produktionsfaktoren kann eine Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt erreicht werden. Produktionsfaktoren die es nur selten oder wenig gibt, werden mit großen Summen gehandelt und sind sehr begehrt.[13]

Politischer Einfluss

Die Aufgabe des Staates einer Volkswirtschaft ist es den Markt stabil zu halten und ihn zu schützen. Geschützt wird der freie Markt durch eine sogenannte Wettbewerbsordnung um den Wettbewerb vor Preisabsprachen sowie Kartelle und Monopole zu bewahren. Um Risiken auf dem Markt zu minimieren gibt es Haftungsregeln, damit Geschädigte die auf dem globalen Markt untergangen sind nicht auf ihren kompletten Kosten sitzen bleiben. Die Wirtschaftspolitik sollte auf Verlässlichkeit, Konstanz und Vorhersehbarkeit ausgerichtet sein. Staatseingriffe sind nötig falls der Markt versagt. Der Staat muss den Markt im Überblick haben und den Zutritt neuer Marktkonkurrenten attraktiv gestalten. Dadurch entseht ein immer höherer Konkurrenzdruck, der dafür sorgt, dass die Kosteneffiziens steigt und immer mehr Innovationen gestaltet werden.[14]


Einzelnachweise

  1. Horst Gersmeyer: Europäische Hochschulschriften, Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaftsstandorten unter besonderer Berücksichtigung industrieller Cluster.
  2. Das Lexikon der Wirtschaft. Grundlegendes Wissen von A bis Z. 2. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus 2004. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2004.
  3. Meyers Lexikonverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG
  4. Bellendorf, Heinz: Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft im weltweiten Strukturwandel: konzeptionelle Analyse und empirische Beurteilung. Frankfurt am Main; Berlin; Bern; New York; Paris; Wien: Lang, 1994, Seite 12
  5. Sell, A.: Einführung in die internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Berlin - New York, 1991, Seite 183
  6. Sell, A.: Einführung in die internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Berlin - New York, 1991, Seite 184ff.
  7. Sell, A.: Einführung in die internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Berlin - New York, 1991, Seite 200
  8. Vergleiche Krugman, Paul R. und Obstfeld, Maurice: Internationale Wirtschaft - Theorie und Politik der Außenwirtschaft. 7. Auflage, München, 2006, Seiten 69/ 70
  9. Michael Tolksdorf: Dynamischer Wettbewerb
  10. Horst Gersmeyer: Europäische Hochschulschriften, Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaftsstandorten unter besonderer Berücksichtigung industrieller Cluster.
  11. Udo Meier: Schriften zur Nationlaökonomie
  12. Daniel Solbach: Integrierter Umweltschutz,internationale Wettbewerbsfähigkeit und Standortqualität
  13. Thomas A. Stewart: Produktionsfaktor
  14. Jürgen Matthes: Die Rolle des Staates in einer neuen Weltwirtschaftsordnung

Literatur

  • Paul Krugman: "Competitiveness: A Dangerous Obsession", in: Foreign Affairs, Vol. 73 (1994), No. 2, pp. 28–45.
  • Paul Krugman: Der Mythos vom globalen Wirtschaftskrieg: Eine Abrechnung mit den Pop-Ökonomen, Campus, Frankfurt/Main 1999, ISBN 3-593-36147-7.
  • Stefan Müller; Martin Kornmeier: Internationale Wettbewerbsfähigkeit: Irrungen und Wirrungen der Standort-Diskussion, München 2000, ISBN 3-8006-2570-9.
  • Michael E. Porter, Wettbewerbsstrategie: Methoden zur Analyse von Branchen und Konkurrenten, 10. Auflage, Frankfurt/Main 1999, ISBN 3-593-36177-9
  • Horst Gersmeyer: "Europäische Hochschulschriften" Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaftsstandorten unter besonderer Berücksichtigung industrieller Cluster. ISBN 3-631-52142-1
  • Michael Tolksdorf: "Dynamischer Wettbewerb" Einführung in die Grundlagen der deutschen und internationalen Wettbewerbspolitik.ISBN 3-409-18307-8
  • Udo Maier: "Schriften zur Nationalökonomie" Der wirtschaftsstandort Deutschland im globalen Wettbewerb. ISBN 3-931319-19-9
  • Daniel Solbach: Integrierter Umweltschutz, Internationale Wettbewerbsfähigkeit und Standortqualität ISBN 3-86016-070-2
  • Friedrich J. Amling: Europäische Hochschulschriften, Industriestandort Bundesrepublik Deutschland.
  • Thomas A. Stewart: Der vierte Produktionsfaktor, Wachstum und Wettbewerbsvorteile durch Wissensmanagement ISBN 3-446-19230-1
  • Jürgen Matthes: Die Rolle des Staates in einer neuen Weltwirtschaftsordnung ISBN 978-3-602-24135-4

--Moreno 13:52, 18. Mai 2009 (CEST)