Terms-of-Trade-Argumente fuer einen Zoll

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Fertig.gif Dieser Artikel wurde durch den Review-Prozess vervollständigt und korrigiert. Der Bearbeiter hat den Artikel zur Bewertung eingereicht. --Julia greif 13:29, 28. Apr. 2008 (CEST)


Definition, Synonym

Der Terms of Trade (oder auch reales Austauschverhältnis genannt) stellen die Relation der Exportpreise zu den Importpreisen dar.

Zölle sind Verbrauchssteuern, die auf den Import von Gütern gerechnet werden. Sie dienen als Einnahmeerzielung und Protektion für den Staat. Die heutigen Zölle sollen vor allem aber die Wirtschaft gegen den Wettbewerb mit dritten Ländern schützen. [1]

Mit Hilfe eines Zolls können Länder, die groß genug sind, die Auslandsexportpreise beeinflussen, ihre Importpreise senken und somit ihre Terms-of-Trade verbessern.

Die Terms-of-Trade-Gewinne könne die Kosten für einen solchen Zoll wieder aufwiegen. Dieser Effekt ist das Terms-of-Trade-Argument für einen Zoll.


Der Optimalzoll bezeichnet den Zoll, der die nationale Wohlfahrt eines Landes zu Lasten eines Handelspartners erhöht. Dieses Instrument der Optimalzollpolitik ist allerdings nur für große Länder möglich. [1]


Einfluss Zoll auf nationale Wohlfahrt


Weicht der erhobene Zoll vom Optimalzoll ab kommt es zu Wohlfahrtsverlusten. Der Zoll sollte immer kleiner als der Prohibitivzoll sein, ab dem kein Außenhandel mehr stattfindet, da das Gut nicht mehr nachgefragt wird.


Bei einem sehr kleinen Zoll ist die Wohlfahrt eines großen Landes höher als die Wohlfahrt im Freihandel. Somit ist Freihandel für ein großes Land nicht unbedingt von Vorteil.


alternative Definitionen

„Ein großes Land, das die Auslandsexportpreise zu beeinflussen vermag, kann mit Hilfe eines Zolls die Importpreise senken und seine Terms-of-Trade verbessern. Dieser Nutzen muss gegen die Kosten des Zolls aufgewogen werden, die sich aus dem Anreiz zur Produktions- und Konsumverzerrung ergeben. In manchen Fällen kann der Terms-of-Trade -Gewinn diese Kosten durchaus aufwiegen. Dies ist das Terms-of-Trade- Argument für einen Zoll. [2]

Anwendungsbeispiel

Die USA hatten 2004 einen Anteil von 41,6% an der Weltproduktion von Mais. Andere Länder, wie zum Beispiel Japan, Südkorea und Mexiko haben einen deutlich kleineren Anteil an der Weltproduktion und können ihren Bedarf durch den eigenen Anbau nicht decken. Sie sind die Hauptabnehmer von amerikanischem Mais.


Land
Erntemenge in 1000t
Erntemenge in %
USA
299.917
41,6
China
132.160
18,3
Brasilien
41.864
5,8
EU-15
42.284
5,9
EU-10 neu
12.451
1,7
EU-25
54.735
7,6
Welt insgesamt
721.379
100,00

Weltproduktion Mais 2004 [3]

Die USA könnten Freihandel betreiben, dann würden sie sich an den gegebenen Weltpreis für Mais anpassen. Allerdings müssten sie dabei mit Gewinneinbußen gegenüber einer Zollpolitik rechnen. Die USA könnten mit einem hinreichend kleinen Zoll auf Mais ihre Terms-of-Trade-Gewinne steigern und die Kosten des Zolls, die sich durch die Produktions- und Konsumverzerrung ergeben, wieder ausgleichen.


Einordnung in den Themenbereich

  • politischen Ökonomie der Handelspolitik
    • Argumente für den Freihandel

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Hohlstein, Michael; Pfugmann, Barbara; Sperber, Herbert; Sprink, Joachim, Lexikon der Volkswirtschaft (2.Auflage), Deutscher Taschenbuch Verlag.
  2. Krugman, Obstfeld, Internationale Wirtschaft (7.Auflage) ,Pearson Education Deutschland
  3. Stratmann, Rainer; Menz, Martina; Schraa, Martin, ZMP-Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel. 2005 (15. April 2005), ZMP Zentrale Markt- u. Preisberichtstelle.