Australischer Dollar

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Vorlage:Infobox Währungseinheit

Der australische Dollar ist die Währung Australiens, welche von der Reserve Bank of Australia (RBA) ausgegeben wird. Weiterhin wird er als offizielle Währung auf Kiribati, Nauru und Tuvalu geführt.[1] Der australische Dollar belegt Rang 6 der meist gehandelten Währungen weltweit, hinter dem US-Dollar, dem Euro, dem Yen, dem Pfund Sterling sowie dem Schweizer Franken.

Der australische Dollar wird unterteilt in 100 Cent. Die Banknoten zu 5, 10, 20, 50, und 100 Dollar werden von der australischen Notendruckerei, der Note Printing Australia gedruckt. Es gibt Münzen zu 5, 10, 20 und 50 Cent, sowie 1 und 2 Dollar.[2] Diese werden überwiegend von der Königlichen Australischen Münzanstalt Royal Australian Mint hergestellt. Die Prägung der 1- und 2-Cent-Münzen wurde 1992 eingestellt.[3]

Gängige Abkürzungen sind $A, A$ und AU$. Der Spitzname lautet „Aussie“.[4]

Geschichte

1910 wurde das Australische Pfund als eigene Währung für Australien eingeführt, welches bis 1966 beibehalten wurde.[5] Es war ebenso wie das Britische Pfund in 20 Schilling und 240 Pence unterteilt.

Bretton Woods

Vom 1. -22. Juli 1944 versammelten sich 44 Staaten in Bretton Woods, New Hampshire, um die Neuordnung der geschwächten Weltwirtschaft in Folge des Zweiten Weltkrieges zu besprechen. Dabei sollten wichtige Währungs-, Handels- und Zahlungsfragen zur Diskussion gestellt werden.[6]

In Folge des Treffens wurde der Internationale Währungsfond gegründet, dem Australien 1947 beitritt.[7][8]

Der US-Dollar wurde als die internationale Leit-, Reserve- und Transaktionswährung festgelegt. Der US Dollar wurde somit zur Basiseinheit für die Umrechnung in Gold (35 US$/ Unze). Weiterhin wurden fixe Wechselkurse zu anderen Währungen festgelegt.

Auch der Australische Dollar wurde bei Einführung im Februar 1966 an den US Dollar gekoppelt.

Ab Mitte der 60er Jahre zeigte das Bretton-Woods-System immer stärkere Schwachstellen. Aufgrund der verschieden schnell wachsenden Volkswirtschaften war eine jeweilige Anpassung der Wechselkurse, abweichend vom Bretton-Woods-System, unumgänglich.[9]

Einführung des dezimalen Währungssystems

Im internationalen Vergleich galt das englische Münzsystem, auf dem das australische beruhte, als sehr veraltetes und kompliziertes System und Australien war eines der letzten Länder das dieses nutzte. Somit wurde langfristig der Wandel geplant.

1963 beschloss die australische Regierung, dieses System durch ein Dezimalsystem zu ersetzen und eine neue Serie von Banknoten auszugeben.

Das Dezimalsystem ist dadurch charakterisiert, dass die Hauptwährungseinheit nach Zehnerpotenzen unterteilt ist. Die kleinste Untereinheit ist meist ein Hundertstel der Hauptwährungseinheit. Beim Dezimalsystem des australischen Dollars bildet 1 A$ die Basis und wird in 100 Cent unterteilt.

Eine wichtige Veränderung im Zuge der Umstellung des Währungssystems betraf den Namen der neuen Währungseinheit. Um eine geeignete Bezeichnung für die neue Währung zu finden, startete die australische Regierung einen Aufruf, um Namensvorschläge einzuholen. Die Namensvorschläge variierten von traditionellen Namen wie „Pound“ und „Dollar“, bis hin zu mehr spezifisch australischen Namen wie „Austral“. Auch sehr exotische Kreationen, wie „Boomer“, „Oz“, „Kanga“ oder „Emu“ wurden dabei genannt.

Da keine Einigung erzielt werden konnte, beschloss die Regierung im Juni 1963, der neuen Währung den Namen „Royal" zu geben, da dies die Verbindung zur Krone betonen würde und ein, der australischen Währung, würdiger Name sei. Am 19. September 1963 jedoch, verkündete die Regierung, dass der Name der zukünftigen Währungseinheit „ Dollar“ sei, da sie dem starken Widerstand gegen die Bezeichnung „Royal“ nicht standhalten konnte. Diese Entscheidung traf auf allgemeine Zustimmung.[10]

Vor der Einführung der Dezimalwährung war jedoch ein gezieltes Programm, um die Öffentlichkeit zu informieren und in der neuen Zählweise zu lehren, notwendig. Dazu gehörten eine umfangreiche Berichterstattung in den Medien, spielerisches Lernen mithilfe von Spielgeld in den Schulen sowie ausführliche Broschüren, die die Umwandlung erklärten und die Auswirkungen auf die Preise der Waren darlegten. Eine Kampagne zur Erläuterung des neuen Systems war die Dollar Bill Kampagne, welche 1965 geschalten wurde.[11] Als Einführungsdatum der neuen Dezimalwährung wurde der 14. Februar 1966 festgelegt. Entsprechend des Planes, wurde die Währung am 14. Februar 1966 dezimalisiert. Ein Pfund wurde in zwei Dollar umgewechselt.

1971 beschloss Australien die gefestigten Beziehungen zum US Dollar zu beenden und aus dem System fester Wechselkurse auszusteigen.[12]

Es wurden weitere Währungssysteme auf Anweisung der Regierung eingeführt. Keines erwies sich als konkurrenzfähig auf dem internationalen Markt.

Während der 70er Jahre verschlechtert sich Australiens Wirtschaftsleistung immens, Wirtschaftswachstum ist kaum noch vorhanden. Inflation und Arbeitslosigkeit steigen. 1976 wird der $ A um 17,6 Prozent abgewertet.[13]

Der Trade-Weighted Index (TWI) wird eingeführt. Dieser Index stellt einen Währungskorb dar. Die verschiedenen Währungen werden gewichtet eingebracht. Der Anteil der Landeswährungen bestimmt sich durch die Bedeutung, die das Land für Australiens Import- und Exportgeschäft hat. Der TWI gibt Aufschluss über die internationale Wettbewerbsfähigkeit Australiens. [14]

Kontrolle des Finanzsystems

Laut des Reserve Bank Act 1959 wurde der Reserve Bank of Australia (RBA), der Zentralbank Australiens, die Verantwortung über die Regelung des Notenumlaufs, genauer für die Herstellung, Ausgabe, Neuausgabe und Rücknahme der Banknoten Australiens sowie der Währungskontrolle verliehen.[2]

Jedoch unterlag der Australische Dollar bis zu den 70er Jahren weitestgehend den Kontrollen der Regierung, wie auch der gesamte australische Finanzmarkt.

Ziel dieser Kontrollen war die Schaffung eines Marktes, der es der Regierung erlaubt, sich selbst zu unterstützen und zu finanzieren. Weiterhin sollten jegliche Risiken, die mit dem Bankgeschäft einhergehen, durch eine Überwachung seitens der Regierung vermieden werden. Stabile Wechselkurse sollten erreicht werden. Sämtliche Spareinlagen sollten im Inland investiert werden. Kredite wurden gezielt ausgegeben. Favorisiert wurden dafür Bauvorhaben von Privathaushalten und die Agrarwirtschaft.

Kontrollmaßnahmen waren:

  • Kontrolle und Festlegung der Zinsrate auf Kredite und Einlagen
  • Kontrolle von wirtschaftlichen Kennzahlen, wie bspw. Liquidität sowie der Bilanzen
  • Überwachung der Menge und des Anlasses der Kreditvergabe
  • Bankinstitute erhielten genaue Vorgaben über ihren Handlungsspielraum [15]

Abschaffung der Kontrollen

Seit Anfang der 70er Jahre bis Mitte der 80er Jahre wurden die Kontrollen allmählich abgeschafft und der Finanzmarkt wurde gelockert. Internationale Kapitalflüsse stiegen nach dem Zusammenbruch des Bretton Woods Systems rapide an, was Druck auf den australischen Wechselkurs ausübte. Die Regierung konnte den Wechselkurs nur durch Eingriffe auf den Devisenmarkt stabilisieren, was jedoch die inländische Liquidität stark einschränkte, da dafür große Summen aufgebracht werden mussten.

Der Lockerungsprozess begann im Jahr 1973 mit der Beseitigung der Kontrollen des Zinssatzes. Dies war der erste, kleine Schritt zu einem freien Finanzmarkt. In den Folgejahren wurde der australische Markt für ausländische Banken geöffnet. Auch die Gründung inländischer Banken wurde erleichtert.

Dezember 1983 wurde ein flexibles Währungsregime eingeführt und der Australische Dollar wurde erstmals auf dem Devisenmarkt gehandelt. Seitdem bestimmt sich der Wechselkurs durch Angebot und Nachfrage am Devisenmarkt. Seit der Börseneinführung des A$ greift die RBA trotzdem aktiv in den ausländischen Devisenmarkt ein. [16]

Entwicklung des Australischen Dollars bis heute

In den 90er Jahren entwickelt sich der australische Finanzmarkt schnell und Australiens Wirtschaft wird nach und nach in die Weltwirtschaft integriert. Der Australische Dollar gewinnt zunehmend an Bedeutung.

1997 begann die Asienkrise in Thailand, Korea und Indonesien, bevor sie dann Russland sowie Lateinamerika traf. Dies bedeutete für Australien Einbrüche des Exportmarktes. Folgend kam es zu starken Schwankungen des Australischen Dollars. Diese versuchte die RBA einzudämmen und tätigte viele Transaktionen auf dem Devisenmarkt um den Wechselkurs zu stabilisieren. Ein solches Intervenieren der Zentralbank umfasst das Kaufen oder Verkaufen, entsprechend der jeweiligen Lage, des US Dollars. Während der Russlandkrise wurden Call-Optionen auf den Australischen Dollar ausgegeben, womit man diesen zu einem vorher festgelegten Wechselkurs erwerben kann. [17]

2008 nahm ebenfalls die weltweite Finanzkrise ihren Einfluss auf den Wert und den Verlauf des Australischen Dollar.

Insgesamt interveniert die RBA heute nur noch an durchschnittlich 5% aller Handelstage.

Erste Auflage des Australischen Dollars

Ausgabe der Banknoten

Die Ausgabe der Banknoten erfolgt von der Reserve Bank of Australia.

Die ersten Papierauflagen des australischen Dollars, im Nennwert der 1 , 2, 10 und 20 A$ Noten waren die exakten Äquivalente zu den vorherigen Pfund Banknoten .

Der 5 A$ Schein wurde erst 1967 ausgegeben, nachdem die Öffentlichkeit sich bereits an das dezimale Währungssystem gewöhnt hatte.

1973 wurde die 50 A$ Note und 1984 die 100 A$ Note eingeführt

1984 wurde die 1 A$ Note sowie 1988 die 2 A$ Note, durch die zeitgleiche Einführung der 1 und 2 A$ Münze, ersetzt.[18]

Die RBA legt großen Wert darauf, eine hohe Qualität der sich im Umlauf befindlichen Noten zu gewährleisten. Damit will sie das Vertrauen in die Währung Australiens stärken und sicherstellen. Zu diesem Zweck wurden Qualitätsstandards in dem sogenannten „Note Sorting Guide“ festgelegt.

Von Zeit zu Zeit, ordnet die RBA an, die Banknoten aus dem Umlauf zu nehmen.

Die Banknoten werden dann auf Qualität und Echtheit hin überprüft. Dies ermöglicht der RBA, die Qualität und Echtheit der im Umlauf befindlichen Banknoten zu überwachen und die zukünftige Eignung und Tauglichkeit sicherzustellen. Echte, nicht länger taugliche Banknoten werden vernichtet, echte taugliche Noten werden an die Geschäftsbanken neu ausgegeben und gefälschte Banknoten werden an die australische Bundespolizei übergeben.[19]

Ausgabe der Münzen

Die Zuständigkeit für die Ausgabe der Münzen obliegt der Königlichen Australischen Münzanstalt (Royal Australian Mint). 1966 wurden Münzen mit dem Nennwert von 1, 2, 5, 10, 20, und 50 Cent eingeführt.

  • Ein Cent Münze

Die 1 Cent Münze wurde am 14.Februar 1966 eingeführt und behielt ihr Design bis heute. Am 21.August 1990 wurde bekanntgegeben, dass die Ausgabe der 1 Cent Münze ab Februar 1992 eingestellt werde, sie jedoch weiterhin als gesetzliches Zahlungsmittel gilt.[20]

  • Zwei Cent Münze

Die Historie der 2 Cent Münze nimmt den gleichen Verlauf wie die der 1 Cent Münze.[21]

  • Fünf Cent Münze

Auch das Design der 5 Cent Münze wurde seit der Einführung nicht verändert. Alle 5 Cent Münzen die 1966 eingeführt wurden, wurden in der Königlichen Britischen Münzanstalt in London gedruckt.[22]

  • Zehn Cent Münze

Die heutige Rückseite der 10 Cent Münze ist identisch zu der von 1966. Auch alle 10 Cent Münzen wurden in London gedruckt, alle darauffolgenden Ausgaben in anderen Münzanstalten. [23]

  • Zwanzig Cent Münze

Das Originalerscheinungsbild der 20 Cent Münze von 1966 blieb bis 1995 unverändert. Diese Münze wurde jedoch bereits in speziellen Sonderausgaben gedruckt. Die ersten Münzen wurden alle von der Königlichen Britischen Münzanstalt in London gedruckt.[24]

  • Fünfzig Cent Münze

Die Münze mit dem höchsten Nennwert zum Zeitpunkt der Einführung am 14.Februar 1966, die 50 Cent Münze, enthielt 80% Silber. Mit den steigenden Silberpreisen, überstieg der Wert der Münze bei weitem den eigentlichen Nennwert und wurde aufgrund dessen durch eine Kupfer/Nickel- Mischung 1968 ersetzt. Ein weiterer Grund für die Reproduktion der Münze war die starke Ähnlichkeit zur 20 Cent Münze, weshalb die neue 50 Cent Münze 12-eckig, statt abgerundet wie die 20 Cent Münze, war.[25]

  • Ein Dollar Münze

Die 1 A$ Münze wurde erstmalig am 14.Mai 1984 eingeführt. Die Planung der 1 A$ Münze begann bereits Mitte der 70er Jahre. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde deutlich, dass es einer höherwertigen Münze bedurfte, die in Münzautomaten genutzt werden konnte. Auch sollte die 1 A$ Note abgelöst werden, da diese nur eine kurze Lebensdauer aufgrund der hohen Umschlagquote verzeichnen konnte.[26]

  • Zwei Dollar Münze

Die 2 A$ Münze wurde am 20.Juni 1988 in Umlauf gebracht. Wie die 1 A$ Münze sollte auch die 2 A$ Münze den stark in Anspruch genommenen 2 A$ Schein ersetzen.[27]

Aktuelle Banknoten und Münzen des Australischen Dollars

Wert Motiv Größe Datum der Erstausgabe
5 Dollar 130 x 65 mm 7. Juli 1992
neue Kolorierung ab 24. April 1995)
10 Dollar 137 x 65 mm 1. November 1993
20 Dollar 144 x 65 mm 31. Oktober 1994
50 Dollar 151 x 65 mm 4. Oktober 1995
100 Dollar 158 x 65 mm 15. Mai 1996
Sonderausgabe zum 100-Jährigen Staatsjubiläum[28]
5 Dollar 130 x 65 mm 1. Januar 2001

Diese Noten griffen die Themen der vorherigen Noten wieder auf und zeigten die soziale und kulturelle Vielfalt Australiens und würdigten wissenschaftliche Leistungen, unter anderem durch Portraits von herausragenden Männern und Frauen der australischen Geschichte.


Nennwert Motiv auf der Rückseite Material Gewicht Durchmesser Datum der Erstausgabe
1 Cent Opossum 97 % Cu, 2,5 % Zn, 0,5 % Sn 2,6 g 17,65 mm 14. Februar 1966
2 Cent Kragenechse 97 % Cu, 2,5 % Ni, 0,5% Sn 5,2 g 21,59 mm 14. Februar 1966
5 Cent Ameisenigel 75 % Cu, 25 % Ni 2,83 g 19,41 mm 14. Februar 1966
10 Cent Graurücken-Leierschwanz 75 % Cu, 25 % Ni 5,65 g 23,60 mm 14. Februar 1966
20 Cent Schnabeltier 75 % Cu, 25 % Ni 11,3 g 28,65 mm 14. Februar 1966
50 Cent Wappen Australiens 75 % Cu, 25 % Ni 15,55 g 31,65 mm September 1969
1 Dollar 5 Kängurus 92 % Cu, 6 %  Al, 2% Ni 9,0 g 25,00 mm 14. Mai 1984
2 Dollar Aborigene, Kreuz des Südens 92 % Cu, 6 % Al, 2% Ni 6,60 g 20,50 mm 20. Juni 1988

Alle Münzen tragen das Portrait der Königin Elisabeth II. auf der Vorderseite.[29] Die ursprünglich runde 50 Cent Münze wurde ab 1969 in zwölfeckiger Form geprägt. Die aus 97% Kupfer hergestellten 1 und 2 Cent Münzen wurden Anfang der 1992 eingestellt und aus dem Umlauf genommen.[30] Im Bargeldverkehr werden Beträge auf 5 Cent gerundet.

Polymer-Banknoten

Einführung der Polymer-Banknoten

Die Banknoten Australiens wurden von einer Papier- auf eine Polymersubstratbasis umgestellt („Kunststoff") und erheblich überarbeitet. Diese Polymer- „Technologie“ wurde von der CSIRO ( „ Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation“), der staatlichen Behörde für wissenschaftliche und industrielle Forschung, entwickelt.[31]

Im Jahr 1985 wurde die erste Polymersubstrat-Note als Probeexemplar in Umlauf gebracht. Dabei handelte es sich um eine 10 A$ Gedenk-Note, als Beitrag der RBA, zu Ehren der 200Jahrfeier Australiens im Jahr 1988.[32]

Erste vollständige Serie der Polymer-Noten

Der Test der Polymer-Technologie wurde als großer Erfolg angesehen. Eine komplette Serie der Polymer-Banknoten von 5 A$ bis 100 A$ wurde daraufhin zwischen 1992 und 1996 ausgestellt.

Im Juli 1992 erfolgte die Einführung der 5 A$ Note, welche April 1995 noch einmal farblich überarbeitet wurde, um sie besser von der im November 1993 eingeführten 10 A$ Note unterscheiden zu können. Oktober 1994 wurde die 20 A$ Note und Oktober 1995 die 50 A$ Note in Umlauf gebracht. Im Mai 1996 folgte die 100 A$ Note.[33]

Gründe für die Banknoten auf Polymersubstratbasis

Die australische Regierung hatte sich zum Ziel gesetzt, eine der sichersten Währungen mit den modernsten Sicherheitsmerkmalen zu emittieren. Jedoch kam es bereits im Jahr der Neueinführung zu einem Skandal, da gefälschte 10 A$ Noten in Umlauf gerieten. Dies war der Anlass für eine Partnerschaft zwischen der RBA und der CSIRO, um neue Technologien zu entwickeln, die die neue Währung sicherer machen sollten. Die Notwendigkeit für eine Veränderung der Geldscheine wurde in den 70er und 80er Jahren durch die zunehmende Verfügbarkeit von qualitativ hochwertiger Fotokopier-Technik verstärkt.

Vorerst konzentrierte sich die CSIRO auf die Entwicklung eines Hologramm- ähnlichen, diffraktiv optisch variablen Merkmals. Da ein solches, eine bessere optische Wirkung auf einer glatten Oberfläche aufweisen kann, wurde sich für dieses Merkmal, als wichtigstes elementares Sicherheitselement für die neuen Banknoten, entschieden. Nach einigen Jahren verlagerte sich der Fokus jedoch von diffraktiv optisch variablen Elementen hin zu günstigeren Sicherheitsvorkehrungen. Ein Durchsichtfenster, welches auf Papiernoten nicht möglich war, wurde eingesetzt und sollte sich als kostengünstiger und ebenso effektiv erweisen.[34]

Vorteile von Polymernoten

Während die Polymer-Technologie für Währungen ursprünglich entwickelt wurde, um Fälschungen zu erschweren und zu verteuern, liegen auch Vorteile gegenüber Papiergeld in Bezug auf Haltbarkeit und Recyclingfähigkeit vor.

Polymernoten, halten etwa viermal länger als Papiergeld. Das Polymer-Substrat ist robuster und widerstandsfähiger gegen Schäden durch Feuchtigkeit, Schmutz, Öl-und Haushaltschemikalien. Diese verbesserte Haltbarkeit zeigt sich in der Verringerung der Zahl der rückläufigen Banknoten. Ein wesentlicher Vorteil für die Umwelt ist es, dass Polymer-Banknoten recycelt werden können, wohingegen Abfälle aus Papierscheinen nur vergraben oder verbrannt werden können.

Polymer-Banknoten die nicht mehr brauchbar sind, werden granuliert, geschmolzen und anschließend recycelt.[35]

Exporte der Polymernoten

Ende 2008 waren es bereits 25 Länder aus allen Regionen der Welt, die die Polymertechnologie in ihren Währungen anwendeten. Bisher wurden alle sich im Umlauf befindlichen Polymer-Noten auf der Basis des von Australien hergestellten Polymersubstrates gedruckt. Diese Entwicklung stellt einen starken Kontrast zu der Situation Ende des 19.Jahrhunderts dar, als Australien sämtliche Technologien und sämtliches Know-how des Notendrucks importieren musste.

( 1990 Singapur; 1991 Papua-Neuguinea; 1991 Westliches Samoa; 1993 Kuwait; 1994 Indonesien; 1996 Brunei Darussalam; 1996 Thailand; 1998 Malaysia; 1998 Sri Lanka; 1999 Neuseeland; 1999 Nordirland; 1999 Rumänien; 1999 Taiwan; 2000 Bangladesch; 2000 Brasilien; 2001 China; 2001 Salomoninseln; 2001 Vietnam; 2002 Mexico; 2002 Nepal; 2003 Sambia; 2004 Chile; 2007 Guatemala; 2007 Hong Kong; 2007 Nigeria)[36]

Sicherheitsmerkmale

In Banknoten werden gezielt spezielle Merkmale eingearbeitet, um echte Banknoten von Falschgeld unterscheiden zu können. Mithilfe einer Kombination mehrerer Sicherheitsmerkmale, soll das Fälschen von Banknoten nahezu unmöglich gemacht werden.

  • Durchsichtfenster[37]

Das durchsichtige Fenster aus Plastik ist in die Banknote eingearbeitet und bildet mit der Banknote eine glatte Oberfläche. In diesem Fenster ist die Prägung eines Bildes aufgedruckt. Nur die 5$ A Föderations-Gedenknote enthält keine Prägung.

Die Banknote wird auf ein spezielles Polymer (Kunststoff) gedruckt. Die überwiegende Anzahl der Fälschungen ist auf Papier gedruckt, wodurch bereits durch Ertasten ein Unterschied bezüglich der Griffigkeit festzustellen ist.

Mikroschriften sind kleine, mithilfe eines Vergrößerungsglases sichtbare Schriften (z.B. FIFTY Dollar).

Die Anwendung des Stahlstich-Tiefdruckverfahrens ermöglicht den Aufdruck eines Reliefs, welches ertastbar ist.

Wird der Schein gegen das Licht gehalten, wird das australische Staatswappen sichtbar. Ebenfalls vervollständigt sich dabei der 7-zackige Stern, der zu Teilen auf der Vorder-und der Rückseite angebracht ist.

  • Fluoreszierende Schriften[37]

Die Seriennummer und der Nennwert der Note fluoreszieren unter ultraviolettem Licht.

  • Hintergrunddruck[37]

Verschiedene Linienstrukturen und -muster sowie Sonderfarben, die mit spezieller Tinte gedruckt werden und nicht mit herkömmlichen Farbdruckern reproduzierbar sind, da sie außerhalb des normalen Farbraumes liegen, prägen den Hintergrund.

Wechselkurse

Der Anteil des australischen Dollar an der Gesamtzahl der Transaktionen am Devisenmarkt beläuft sich auf etwa 6 Prozent. Damit ist er die sechst meist gehandelte Währung der Welt.[38]

Der Wert des Australischen Dollars entsprach von September 1973 bis August 1974 1,4875 US$ und hatte damit seinen historischen Höchststand. Im September 2001 hingegen, war der bisherige Tiefststand, bei einem Wert von 0,4923 US$ zu verzeichnen.

Durchschnittliche Wechselkurse US$- A$ von 1970-2009[39]
Jahr 1 A$ Jahr 1 A$ Jahr 1 A$
1970 1,1159 US$ 1985 0,7012 US$ 2000 0,5761 US$
1975 1,3074 US$ 1990 0,7799 US$ 2005 0,7606 US$
1980 1,1423 US$ 1995 0,7394 US$ (Jan-Okt) 2009 0,7769 US$

Im Wechsel zum Euro hatte der Australische Dollar im Januar 2000 seinen bisherigen Höchststand bei einem Wert von 0,6509 Euro. Im Februar 2009 entsprach der Australische Dollar nur einem Wert von 0,5069 Euro.

Durchschnittliche Wechselkurse €- A$ von 2000-2009[39]
Jahr 1 A$
2000 0,6264 €
2005 0,6142 €
(Jan-Okt) 2009 0,5604 €

Inflation

Innerhalb der 90er Jahre wechselten viele Länder, die hohe Inflationsraten zu verzeichnen hatten, zum sogenannten Inflation Targeting. Dabei orientiert sich die Geldpolititk direkt an der Inflationsentwicklung. Australien wechselte 1993 um auf diese Strategie der direkten Inflationssteuerung. Bei diesem Konzept wird die Rolle der Geldwertstabilität als Ziel der Geldpolitik sehr stark in den Vordergrund gestellt. [40]

Ziele der Geldpolitik sind die Stabilität der Währung, Vollbeschäftigung und wirtschaftlicher Erfolg und Wohlergehen der Bevölkerung. Um diese Ziele zu erreichen fokussiert die RBA Preisstabilität. Es wurde eine Grenze von 3% fixiert, welche die Inflationsrate mittelfritig nicht übersteigen sollte.[41]

Die aktuelle Inflationsrate beläuft sich auf 1,3%.[42]

Erweiterter Geltungsbereich

Der australische Dollar gilt auf Kiribati, Tuvalu und Nauru neben der einheimischen Währung als gesetzliches Zahlungsmittel.

Des Weiteren wird eine Einführung des australischen Dollars als Währungseinheit für die pazifischen Inseln in der Literatur diskutiert.[43] Auch vom Internationalen Währungsfond wurde bereits eine solche Anregung gegeben. Dabei wird der australische gegenüber dem neuseeländischen Dollar als für geeigneter betrachtet. [44]

Verweise

Weblinks

Vorlage:Commonscat

Literatur

  • Beate Varnhorn:‘‘ Bertelsmann-Das neue Universallexikon: 70000 Stichwörter und erklärte Begriffe : 100 Tabellen.‘‘ wissenmedia Verlag, 2006, ISBN 3-577-10298-5.
  • Dennis Metz:‘‘ Devisenhandel: Profitieren von Dollar, Euro und Co.‘‘ FinanzBuch Verlag, 2004,ISBN 3-89879-065-7
  • Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff:‘‘Geld, Kredit und Banken: Eine Einführung.‘‘ 2.Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-24169-8.
  • Arthur Grimes, Roger John Bowden, Sir Frank Wakefield Holmes:‘‘An ANZAC dollar?:currency union and business development.‘‘ Institute of Policy Studies, Victoria University of Wellington 2000, ISBN 0-908-93547-1.
  • Gordon de Brouwer:‘‘Should Pacific island countries adopt the Australian dollar?.‘‘ In: Pacific Economic Bulletin.vol.15,No.2,2000,pp.161-169.

Fußnoten

  1. Beate Varnhorn:Bertelsmann - Das neue Universallexikon: 70000 Stichwörter und erklärte Begriffe : 100 Tabellen.2006,S.486, S.657, S.972.
  2. 2,0 2,1 Enzyklopädisches Lexikon für das Geld-, Bank- und Börsenwesen.3. Auflage, 1967, S. 116
  3. „Royal Australia Mint: two cent“. Abgerufen am 26. November 2009
  4. Dennis Metz: Devisenhandel: Profitieren von Dollar, Euro und Co.2004,S.33.
  5. „Day-Trading:Australischer Dollar “. Abgerufen am 28. November 2009
  6. „Worldbank: Bretton Woods Conference ” Abgerufen am 27. November 2009
  7. „Bundeszentrale für politische Bildung: Weltwährungssystem” Abgerufen am 27. November 2009
  8. „Museum of Australian Currency Notes: Timeline” Abgerufen am 27. November 2009
  9. „Zeitenwende: Zusammenbruch Bretton Woods” Abgerufen am 27. November 2009
  10. „Museum of Australian Currency Notes: The Royal Controversy“. Abgerufen am 26. November 2009
  11. „Museum of Australian Currency Notes: Introducing the New Decimal Notes“. Abgerufen am 26. November 2009
  12. „Museum of Australian Currency Notes: Timeline” Abgerufen am 27. November 2009
  13. „Museum of Australian Currency Notes: Timeline 1991-2001“. Abgerufen am 14. Dezember 2009
  14. „Reserve Bank of Australia: Trade-Weighted-Index“. Abgerufen am 14. Dezember 2009
  15. „Reserve Bank of Australia: Financial Deregulation“. Abgerufen am 14. Dezember 2009
  16. „Reserve Bank of Australia: Financial Deregulation“. Abgerufen am 14. Dezember 2009
  17. „IMF: Foreign Exchange Intervention and the Australian Dollar: Has It Mattered?“. Abgerufen am 13. Dezember 2009
  18. „Reserve Bank of Australia: Notes in Circulation“. Abgerufen am 26. November 2009
  19. „Reserve Bank of Australia: Role of the RBA” Abgerufen am 26. November 2009
  20. „Royal Australia Mint: one cent“. Abgerufen am 26. November 2009
  21. „Royal Australia Mint: two cent“. Abgerufen am 26. November 2009
  22. „Royal Australia Mint: five cent“. Abgerufen am 26. November 2009
  23. „Royal Australia Mint: ten cent“. Abgerufen am 26. November 2009
  24. „Royal Australia Mint: twenty cent“. Abgerufen am 26. November 2009
  25. „Royal Australia Mint: fifty cent“. Abgerufen am 26. November 2009
  26. „Royal Australia Mint: one dollar“. Abgerufen am 26. November 2009
  27. „Royal Australia Mint: two dollar“. Abgerufen am 26. November 2009
  28. „Reserve Bank of Australia: Notes in Circulation“. Abgerufen am 26. November 2009
  29. „Royal Australian Mint: Obverse ” Abgerufen am 27. November 2009
  30. „Royal Australian Mint: 1 Cent” Abgerufen am 27. November 2009
  31. „Museum of Australian Currency Notes: A New Era: Polymer Currency“. Abgerufen am 26. November 2009
  32. „Museum of Australian Currency Notes: The First Polymer Notes”. Abgerufen am 26. November 2009
  33. „Museum of Australian Currency Notes: Timeline 1991-2001“. Abgerufen am 26. November 2009
  34. „Museum of Australian Currency Notes: Why Polymer?“. Abgerufen am 26. November 2009
  35. „Museum of Australian Currency Notes: Advantages of Polymer Notes” Abgerufen am 26. November 2009
  36. „Museum of Australian Currency Notes: Exports of Polymer Notes” Abgerufen am 26. November 2009
  37. 37,0 37,1 37,2 37,3 37,4 37,5 37,6 „Reserve Bank of Australia: Security Features“ Abgerufen am 26.November 2009
  38. Währungen” Abgerufen am 27. November 2009
  39. 39,0 39,1 „Reserve Bank of Australia: Historical Exchange Rates“ Abgerufen am 27.November 2009
  40. Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff: Geld, Kredit und Banken: Eine Einführung.2005, S.324
  41. „Reserve Bank of Australia: Statement on the Conduct of Monetary Policy “. Abgerufen am 13. Dezember 2009
  42. „Reserve Bank of England“ Abgerufen am 27. November 2009
  43. Gordon de Brouwer:Should Pacific island countries adopt the Australian dollar?. In: Pacific Economic Bulletin.vol.15,No.2,2000,pp.161-169.
  44. Arthur Grimes, Roger John Bowden, Sir Frank Wakefield Holmes: An ANZAC dollar?:currency union and business development.2000