Angebotsschock

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Fertig.gif Dieser Artikel wurde durch den Review-Prozess vervollständigt und korrigiert. Der Bearbeiter hat den Artikel zur Bewertung eingereicht. --Vananh 09:39, 30. Apr. 2008 (CEST)

Definition „Angebotsschock"

Angebotsschock ist eine volkswirtschaftliche Störung, von denen negative Auswirkungen auf die makroökonomischen Endziele ausgehen können. Dies entsteht, wenn es

a) zu einer massiven Verteuerung der zentralen Inputfaktoren wie bspw. Öl und Erdgas kommt oder

b) wenn in Tarifverträgen ein überhöhter Lohnabschluss vereinbart wurde im Vergleich zur Produktivitätsentwicklung.[1]

Alternativdefinition

Angebotsschock, eine gesamtwirtschaftliche Störung, welche die Produktionskosten erhöht und zu einer Aufwärtsverschiebung der aggregierten Angebotskurve führt. Beispiel: Erdölpreiserhöhungen 1973/1974. Unmittelbare Folgen sind die Erhöhung des Preisniveaus (--> Inflation) und Rückgang des Outputs, d. h. das Auftraten von Stagflation. [2]

Gründe eines Angebotsschocks

Die Erweiterung der Phillips-Kurve um den Angebotsschock geht auf die siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts zurück. In den siebziger Jahren verursachte die OPEC, die Organisation Erdölexportierender Staaten, ein starkes Ansteigen des Welterdölpreises und lenkte damit die Aufmerksamkeit der Wirtschaftswissenschaftler auf die Bedeutung von Angebotsschocks. Die Inflationsrate kann auch aufgrund eines solchen Angebotsschocks steigen oder sinken. Ein nachteiliger Angebotsschock ist durch einen positiven Wert von α gekennzeichnet und führt zu einer Zunahme der Inflationsrate. Diesen Zusammenhang zwischen Angebotsschock und Inflation bezeichnet man als Kostendruckinflation (cost-push inflation), da ungünstige Angebotsschocks, wie z.B. die Erhöhung der Weltmarktpreise für Erdöl in den siebziger Jahren, die Produktionskosten in die Höhe treiben. Umgekehrt führt ein günstiger Angebotsschock (durch einen negativen Wert von α gekennzeichnet) zu einem Rückgang der Inflationsrate.


Arten von Angebotsschocks:

1. Positiver Angebotsschock: z.B. technischer Fortschritt

bei gleichem Faktoreinsatz mehr produzierbar

  • Produktionsfunktion nach außen
  • (AS Rechtsverschiebung)

2. Negativer Angebotsschock: z.B. Energiepreissteigerung

[Anmerkung: Energie bisher nicht expilzit als Produktionsfaktor]

Wertschöpfung = Produktionswert - (Vorleistung

Fehler beim Parsen (Syntaxfehler): {\displaystyle \Rightarrow\} BIP beziehungsweise Einkommen:

Fehler beim Parsen (Syntaxfehler): {\displaystyle \Rightarrow\} gesamtwirtschaftliche Produktionsfunktion nach innen und Zahlungsbereitschaft für (AS Linksverschiebung)


Schlussfolgerung:

(exogene) Angebotsschocks bei vertikaler AS für reale Konjunkturschwankungen verantwortlich.Referenzfehler: Ungültige Verwendung von <ref>: Der Parameter „name“ ist ungültig oder zu lang.

Am Beispiel: Realer Rohölpreis 1960-2001

Schock(2).jpg

Während der siebziger Jahre kam es zu einem starken Anstieg der Rohölpreise, welches sich auch im Laufe der achtziger und neunziger Jahre weiterentwickelte.

Problem hier: Der Rohölpreis kommt weder in der aggregierten Angebotsfunktion noch in der aggregierten Nachfragefunktion vor. Der Grund dafür ist unsere Annahme, dass der Output Y nur mit einem Input (hier: Arbeit) produziert wird. Jetzt: Arbeit ist nicht der einzige Input; Output Y wird auch durch andere Inputs (inklusive Energie – darunter fällt Öl) produziert.

Modellierung nach Blanchard: Der Anstieg des Rohölpreises kommt durch einen Anstieg des Mark-ups μ zum Ausdruck. Bei gegebenen Löhnen W führt ein Anstieg des Rohölpreises zu einer Erhöhung der Produktionskosten, wodurch die Unternehmen gezwungen sind ihre Preise zu erhöhen.


Die Auswirkungen auf die Arbeitslosenquote bei einer Rohölpreiserhöhung:

Schock(3).jpg

Ein Anstieg des Ölpreises führt zu einer Erhöhung des mark-up, einem niedrigeren Reallohn und einer höheren natürlichen Arbeitslosenquote bzw. zu einem niedrigeren natürlichen Outputniveau.

Ein Anstieg des Gewinnaufschlags, µ, verursacht durch den Anstieg des Ölpreises, hat einen Anstieg des Preisniveaus zur Folge, bei jedem Produktionsniveau Y. Die AS-Kurve verschiebt sich nach oben.

Schock(4).jpg

Nach dem Ölpreisanstieg verläuft die neue AS-Kurve durch Punkt B, in dem die Produktion dem neuen, gesunkenen, natürlichem Produktionsniveau, , entspricht und das Preisniveau gleich ist.

Die Wirtschaft bewegt sich entlang der AD-Kurve von A nach A’. Die Produktion sinkt von auf Y’.

Im Punkt A’ gilt ; das setzt den Anpassungsprozess der Preiserwartungen in Gang. Im Laufe der Zeit bewegt sich die Wirtschaft entlang der AD-Kurve von A’ nach A’’. Im Punkt A” hat die Wirtschaft das neue, niedrigere natürliche Produktionsniveau erreicht und das Preisniveau ist höher als vor dem Ölpreisschock.


Dynamsiche Effekte eines Ölpreisanstiegs: In der kurzen Frist kommt es zu einer Reduktion der Produktion und einem Anstieg des Preisniveaus. Im weiteren Zeitverlauf fällt die Produktion weiter, während das Preisniveau weiterhin steigt.


Schock(5).jpg

Schlussfolgerung:

  • Ein Anstieg des Rohölpreises führt zu einem neuen natürlichen Outputniveau, welches niedriger ist als das alte natürliche Outputniveau und zu einem Anstieg der Preise P.
  • Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Angebotsschocks im Gegensatz zu Nachfrageschocks (z.B. kontraktive Fiskalpolitik) immer zu einer Veränderung des Output in der mittleren Frist, sprich zu einem neuen natürlichen Outputniveau führen.Referenzfehler: Ungültige Verwendung von <ref>: Der Parameter „name“ ist ungültig oder zu lang.

Fazit

Verschiebungen der kurzfristigen Phillipskurve treten auch durch Schocks des aggregierten Angebots ein. Ein negativer Angebotsschock, wie bspw. bei den Steigungen des Rohölpreises in den siebziger Jahren, liefert der Wirtschaftspolitik eine ungünstigere kurzfristige Phillipskurve. Nach einen ungünstigen Angebotsschock hat man zu jeder Arbeitslosenquote höhere Inflationsraten oder zu jeder beliebigen Inflationsraten höhere Arbeitslosenquoten.[3]


Einzelnachweise

  1. Vgl. Peter Bofinger, „Grundzüge der Volkswirtschaftslehre: Eine Einführung in die Wissenschaft von Märkten“, 2. aktualisierte Auflage, Pearson Studium, Seite 479
  2. Vlg. Gabler Wirtschaftslexikon, 16. Auflage, Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden 2005,Seite 116
  3. Vgl. Internationale Wirtschaft - Theorie und Politik der Außenwirtschaft, 6. Auflage,Pearson Studium, Seite:823


Literaturverzeichnis

  • Krugmann, Paul R./Obstfeld, Maurice: Internationale Wirtschaft - Theorie und Politik der Außenwirtschaft. 6.Auflage. Pearson Studium, München 2007
  • Peter Bofinger: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre: Eine Einführung in die Wissenschaft von Märkten. 2. aktualisierte Auflage. Pearson Studium, München 2007
  • Gabler: Wirtschaftslexikon A-E. 16. Auflage. Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden 2005

Weblinks