Oligopol
Das Oligopol (aus dem Griechischen von "olígoi" = wenige und "polein" = verkaufen) ist eine Marktstruktur, bei der nur wenige Verkäufer einer großen Anzahl von Käufern gegenüberstehen. Potentielle Anbieter sehen sich, z.B. aufgrund hoher Fixkosten, hohen Hürden des Markteintritts gegenüber, der Wettbewerb auf diesem Markt daher unvollkommen.
Inhaltsverzeichnis
Alternativen
Oligopol: Ein Markt auf dem einige wenige Unternehmen miteinander konkurrieren und der Markteintritt beschränkt ist. [1]
Der Terminus Oligopol bedeutet “wenige Anbieter“. Wichtig ist dabei nur, dass die Maßnahmen einzelner Unternehmen Auswirkungen auf den Marktpreis haben.[2]
Die normale Marktstruktur in Branchen mit internen Skaleneffekten ist die des Oligopols: mehrere Untenehmen, die alle groß genug sind, um die Preise zu beeinflussen, von denen aber keines ein unangefochtenes Monopol besitzt.[3]
Entstehung
Oligopol gehört zu den Marktstrukturen, die zu Monopolmacht führen können. Das sind beispielsweise die monopolistische Konkurrenz oder Kartelle.
Die Entstehung von Oligopol ist mit Unternehmenszusammenschlüssen verbunden. Immer mehr Unternehmen schließen sich zusammen, um eine größere Marktmacht zu bekommen, wodurch jedoch der Marktwettbewerb abnimmt.
Arten
Homogenes Oligopol
Eine kleine Anzahl von Herstellern konkurriert mit vollkommen gleichen Produkten
Bsp.: Öl, Zement, Stahl
Heterogenes Oligopol
Eine Anzahl von Anbietern konkurriert innerhalb einer bestimmten Produktkategorie.
Bsp.: Zigaretten, Autos
Modelli
Dyopol
Das einfachste Modell des Oligopols ist Dyopol, bei dem es nur zwei Anbieter gibt. Die Hauptbesonderheit des Dyopols besteht darin, dass der Erlös und auch der Gewinn, den die Firma bekommen wird, nicht nur von ihren Entscheidungen abhängt, sondern auch von den der Konkurrenten, die an der Maximierung ihres Gewinns interessiert sind. Das erste Modell Dyopol war vom französischen Ökonom Cournot Antoine-Augustin Cournot noch im Jahr 1838 vorgestellt worden.
Cournot-Wettbewerb
Konkurrenten legen im homogenen Oligopol simultan ihre Produktionsmengen fest.
Bertrand-Wettbewerb
Konkurrenten legen nicht nur ihre Produktionsmengen fest, sondern simultan auch ihre Preise.
Stackelberg-Wettbewerb
Ein Oligopolist trifft seine Produktionsentscheidung früher als alle anderen.
Dieser Oligopolist ist ein Stackelberg-Führer.
Spieltheorie
In der Spieltheorie werden Konfliktsituationen geklärt, in denen das Ergebnis für alle Teilnehmer von den Entscheidungen der anderen abhängt. Die Teilnehmer versuchen das Verhalten von Mitspielern schnellmöglichst zu analysieren und die Situation aus der Sicht der anderen zu betrachten. Das Spiel spiegelt die Realität ab. Das Ergebnis des Spieles ist dabei sehr wichtig, jedes Unternehmen trifft für sich die bestmögliche Entscheidung, ohne dabei die Entscheidung der anderen zu berücksichtigen.
Im Nash-Gleichgewicht hat keiner der Spieler einen Anreiz, als Einziger von der Gleichgewichtskombination abzuweichen; die Spieler spielen wechselweise beste Erwiderungen. Das Nash-Gleichgewicht wird oft auch strategisches Gleichgewicht genannt. (JOHN NASH 1951)
Rechtliche Folgen
Ein Zusammenschluss zwischen Unternehmen eines Marktes mit dem Ziel der gemeinsamen Marktbeherrschung ist ein Kartell. Preiskartelle sind in der Praxis vor allem auf Oligopolmärkten mit wenigen größeren Anbietern anzutreffen. Die Bildung von Preiskartellen verstößt jedoch gegen das Kartellgesetz.
Beispiele
In den modernen Bedingungen in vielen Ländern der Welt mit einem entwickelten Markt wiegt gerade Oligopol den Typ der Produktion vor. Zum Beispiel, in den USA ist der Markt von Blei zwischen vier großen Produzenten geteilt; ca. 90 % der Produktion des Bieres, der Zigaretten, der Kühlschränke und der Waschmaschinen ist zwischen fünf Firmen geteilt; 64 % der Produktion des primären Aluminiums und des Flugzeugbaues - zwischen vier Gesellschaften. In Großbritannien und Deutschland befindet sich 94 % des Marktes der Zigaretten in den Händen von drei Produzenten, in Frankreich ganze 100 %. In der Schuhindustrie ist die Konzentration wesentlich niedriger: die drei größten Produzenten in Großbritannien übewachen 17 % des Marktes, in Deutschland 20 %, und in Frankreich - nur 13 % des Marktes der Schuhe.
Fazit
Unter den Bedingungen von Oligopol ist der ganze Markt zwischen einigen Produzenten geteilt, oder den Teil des Marktes teilen grosse Firmen. Den übrigen Marktraum nehmen kleine Produzenten ein. Wie wir sehen, ist die Konzentration der Produktion in verschiedenen Zweigen nicht identisch. Je weniger Produzenten den Markt untereinander teilen, desto höher ist die Stufe von Monopolgewalten in den Zweigen.
Einzelnachweise
Weblinks
Literatur
- Krugman Paul R., Obstfeld Maurice, Internationale Wirtschaft, 7., aktualisierte Auflage 2006
- Pindyck Robert S., Rubinfeld Daniel L.: Mikroökonomie, 6.Auflage 2005 Pearson Studium
- Paul A. Samuelson/William D. Nordhaus: Volkswirtschaftslehre. Übersetzung der 15. Auflage (1998) 156-158
Siehe auch
[[1]]